Schweizer Meisterschaft

Tag 1

Mittwoch Abend, die Stadt Thun und der Thuner Yachtclub, empfangen die Ritterinnen und Ritter des Starbootes standesgemäß im großen RitterInnen-Saal des Schlosses in und zu Thun. Der heutige Vormittag war geprägt von Regen und Flaute, sodass die prächtige Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau, die noch zur "Rostigen Kanne" am letzen Wochende, südlich des Sees aufgespannt war, diesmal hinter Nebel und Wolken verborgen blieb. Trotzdem konnten die Ritter - noch bei Regen und leichtem Wind - pünktlich auslaufen, und mit rund einer Stunde Verzögerung fiel der  Startschuss zur ersten Wettfahrt. Die beiden Wettfahrten waren geprägt von häufigen Start-Übungen - ein Feld von 83 Booten muss erst einmal kontrolliert werden - und Winddrehern von bis zu 30 Grad. Die vier aus Österreich angereisten Teams haben sich in dem hochkarätig besetzten Feld mit zwei Gold- und mehreren Blausternen recht gut behaupten können. Gerhard Weinreich mit Vorschoterin Ilona Leitner, die im Zwischenklassement den 8. Rang einnehmen, liegen in hervorragender Position für die folgenden Wettfahrten.

Tag 2

Schweizer sind bekanntlich Frühaufsteher. So war heute Freitag bereits zum ersten Hahnenschrei, sprich 8 Uhr, Auslaufbereitschaft angesagt. Um 9 war es dann so weit, wir wurden zum Warten im Regen auf den spiegelglatten See geschickt. Die Hauptbeschäftigung der TeilnehmerInnen war das Aus- und Anziehen, aufgrund des stänidigen Wechsels zwischen Sonne und Regen.

Die Wettfahrtleitung nützte einen Frontdurchzug, um die einzige Wettfahrt des Tages anzuschießen. Bei kontinuierlich abflauendem Wind von anfänglich knapp 20 Knoten konnte die Regatta bei verkürzter Bahn gerade noch fertig gesegelt werden. Die Österreichische Delegation konnte sich relativ geschlossen im Mittelfeld platzieren, was nicht allen zur Zufriedenheit gereichte.

Tag 3

Wer Abwechslung sucht, ist am Thunersee bestens aufgehoben. Winde, die mit jeder Regenböe drehen, ein Jury-Schiff das verzweifelt nach einer Startlinie über den See eilt, dazwischen Flautenlöcher, in denen eine ganze Flotte verhungern könnte. Sechs Stunden nach dem Auslaufen um 11 Ur 30 war es endich so weit, die erste und auch einzige Wettfahrt des Tages konnte nach einem Massenfehlstart doch noch gestartet werden. Ab nun war kreatives Segeln gefragt. Die Regattateilnehmer aus Österreich konnten ihre Position im Gesamtklassement im Wesentlichen behaupten. Als Belohnung für das Ausharren auf und im Wasser gabs im Thuner Yachtclub Paella und Bier bis zum Abwinken. An dieser Stelle muss dem Thuner Yachtclub für die hervorragende Organisation und den herzlichen Empfang gedankt werden. Ergebnisse der Wettfahrt und Gesamtstand der Schweizer Meisterschaft auf der Website des Thuner Yachtclubs.

Finaltag

Am Sonntag hatte der Eidgenössische Wettergott endlich ein Einsehen mit den Star-Seglerinnen und Seglern und der Wettfahrtleitung. Nach nur wenig mehr als fünf Stunden Warten - zumeist in der Sonne, setzte sich endlich ein mehr oder weniger konstanter NW-Wind durch. Am Ende des Tages lagen der Lokalmatador Flavio Marazzi mit seiner Frau Anouk an der Vorschot voran. Die Schweiz hat somit ihre erste Staatsmeisterin im Starboot. Den zweiten Rang belegte das Schweizer Team Chatagny/Ducommun, gefolgt von der deutschen Crew Winkler/Thielemann. Von den Österreichern belegten Weinreich/Leitner den 23., Harald Wirth mit Tochter Caroline den 35. Und das Team Gössler/Leitner den 42. Platz.